So viele Fragen

Auch bei übergewichtigen Patienten kann es zu einer Mangelernährung kommen, die gefährlich „maskiert“ ist.
Abbau von Muskelmasse und ein Mangel an Nährstoffen gibt es auch bei Übergewicht.
Das Risiko wird hier häufig erst sehr spät erkannt.

Eine parenterale Ernährung ist einfach gesagt, die Zufuhr von allen lebenswichtigen Nährstoffen in flüssiger Form als Infusion in die Blutbahn.

Um die Nährstofflösung direkt in die Blutbahn zu bringen, wird ein Zugang in einer Vene benötigt. Für Infusionen, deren Zucker- und Eiweißgehalt nicht zu hoch ist, kann man eine Armvene nutzen (= periphervenös).

Viele Nährstofflösungen für die parenterale Ernährung haben jedoch einen höheren Zucker -und Eiweißgehalt. Dann benötigt man einen Zugang zu größeren, tieferliegenden Venen. In einem meist kurzen chirurgischen Eingriff wird ein dauerhafter Zugang, ein sogenannter Port implantiert.
Ist schon ein Port vorhanden, z.B. im Rahmen einer Chemotherapie, kann dieser auch zur Infusion der Ernährungslösung verwendet werden.

Sie erhalten einen Infusionsbeutel pro Tag. Die Nahrung läuft dann ca. 12 bis 15 Stunden über eine ambulante Infusionspumpe oder, wie eine „normale“ Infusion über ein Schwerkraftsystem mit Flussregulator zur Geschwindigkeitsregulierung. Eine langsame Flussrate ist wichtig, damit Sie die parenterale Ernährung gut vertragen und die Nährstoffe optimal aufgenommen werden können. Bei Pumpe und Schwerkraftsystem handelt es sich um Hilfsmittel, die ihr Arzt verordnet.

Eine elektronische Pumpe bietet Ihnen Sicherheit durch eine zuverlässige und genaue Verabreichung der Infusion. Mit einem tragbaren System bewahren Sie sich Ihre Mobilität sowie Bewegungsfreiheit. Sie können hierbei Pumpe und Infusionsbeutel einfach in einem dafür vorgesehenen Rucksack mit sich führen. So sind auch kleine Spaziergänge, ein Kinobesuch oder nach Rücksprache mit Ihrem Arzt sogar kleine Reisen möglich.

Sie sehen – Sie sind keineswegs ans Bett gebunden. Sie können auch entscheiden, ob es Ihnen angenehmer ist, die Nährlösung über Nacht laufen zu lassen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ernährungsfachkraft oder dem Pflegedienst, der Sie unterstützt, wie Sie die Ernährungstherapie am Besten individuell in Ihren Alltag integrieren können.

Eine sichere und effektive parenterale Ernährung hat sich in Form von industriell gefertigten Dreikammerbeutel für praktisch alle Indikationen und Anwendungen etabliert. Alle Nährstoffe werden in einem Beutel gemischt. Vitamine sowie Spurenelemente werden täglich vor Verabreichung hinzugefügt. Mit diesem System ist sowohl eine supportive (unterstützende) periphervenöse ( z.B. über die Armvene) als auch eine vollständige parenterale Ernährung über ein Portsystem über längere Zeit möglich.

Der Port ist ein Kathetersystem, das häufig herznah direkt unter die Haut implantiert wird.
Der Port besteht aus zwei Teilen:

1. Einer kleinen leichten Kammer (aus Titan oder Kunststoff), die mit einer Silikonmembran verschlossen ist.

2. Einem dünnen, flexiblen Schlauch (dem eigentlichen Katheter). Das eine Ende des Katheters ist an der Kammer befestigt, das andere liegt in einem Blutgefäß.

Eine Portnadel mit Spezialschliff wird durch die Haut und die Silikonmembran in die Portkammer gestochen, die in Verbindung mit dem Blutkreislauf steht. Die Nadel wird mit dem Infusionssystem verbunden. Anschließend wird die parenterale Ernährung über das Portsystem verabreicht. Das Portsystem wird in einer kleinen, ca. 20-minütigen OP eingesetzt.

Nein, das ist nicht richtig. Manchmal brauchen Sie einfach nur unterstützend in Phasen der Chemotherapie und zur Stabilisierung eine parenterale Ernährung. Quasi eine Art „Aufbauinfusion“.
Achte Sie darauf, auch bei einer parenteralen Ernährung immer eine Kleinigkeit oral zu essen.
Das schont die Darmzotten, die für die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm verantwortlich sind.

Trinknahrungen gibt es inzwischen von zahlreichen Anbietern in vielen Geschmacksrichtungen. Trotzdem schaffen es viele Patienten nicht, die benötigte tägliche Menge zu sich zu nehmen.
Versuchen Sie, mit Kreativität ein bisschen Abwechslung in die Trinkfläschchen zu bringen. Servieren Sie sie immer gut gekühlt. Oder frieren Sie sie doch auch einmal in Eiswürfelformen zu kleinen Blöcken oder in kleinen Kunststoff-Eisformen ein, die man als Eis vernaschen kann .
Mehr Ideen zum Aufbereiten von Trinknahrung und anderen Nahrungsmitteln finden Sie in unserem SERVICE-Teil.
Sprechen Sie auch mit einer Ernährungsberatung. Das sind Profis, die mit vielen Tipps und Anregungen weiterhelfen können.
Wenn es  gar nicht geht, den Arzt nach anderen Ernährungstherapien fragen.

Ernährungsberatung ist verordnungsfähig und wird ganz oder teilweise von den Krankenkassen übernommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und Ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten.

Eine PEG-Sonde kommt zum Einsatz, wenn die Ernährung durch eine Nasensonde nicht möglich ist. Diese Magensonde wird dementsprechend vor allem bei Patienten eingesetzt, die Schluckstörungen oder schwerwiegende Krankheiten im Mund-Rachen-Raum haben.

Sogenannte „Krebsdiäten“ werden nicht empfohlen. Diätvorschriften, die die Nahrungsaufnahme bei Patienten mit (drohender) Mangelernährung einschränken, können potenziell schädlich sein und sollten vermieden werden. (8, Empf.15).
Siehe auch unseren Abschnitt „Mythos Krebsdiäten“.